Verkehr

Karlsfeld erstickt im Verkehr. Wir sind das Nadelöhr für den gesamten Landkreis Dachau.

Die Grenzwerte für gesundheitsschädigende Stoffe in der Atemluft werden dabei regelmäßig überschritten. Im Jahr 2013[1] konnte dies bei Messungen an der Münchner Straße für die gesundheitsschädlichen Stickoxide bestätigt werden. Der EU-Grenzwert wurde im Jahresmittel um ca. 25 % überschritten. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität Karlsfelder Bürgerinnen und Bürger. Leidtragende sind wie so oft Kinder, ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie gesundheitliche vorbelastete Personen.

Oberstes Ziel einer nachhaltigen Verkehrspolitik muss es deshalb sein, die Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte an jedem Ort in Karlsfeld sicherzustellen. Hierbei können Fahrverbote nicht das Mittel der Wahl sein. Vielmehr soll ein System aus verschiedenen Anreizen geschaffen werden, um sowohl das absolute Verkehrsaufkommen, sowie den durchschnittlichen Schadstoffaustoß je Verkehrsteilnehmer zu senken.

Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs
  • Wir unterstützen die Pläne für eine Bildung eines Park & Ride Parkplatzes in Bergkirchen (Breitenau) inklusive neuer S2-Haltestelle und neuen Bushaltestellen.
  • Die Münchner Straße soll eine Schnellspur für Busse erhalten. Denkbar sind hier eine bevorzugte Busspur in jede Richtung oder eine wechselhafte Busspur je nach Verkehrsaufkommen (zu Stoßzeiten am Morgen Richtung München und nachmittags/abends entgegengesetzt). Die Bustaktung muss dementsprechend erhöht werden.
  • Wir unterstützen die Planungen für eine Verlängerung der U-Bahn von Feldmoching nach Karlsfeld. Der Standort der Station in Karlsfeld muss hierbei kritisch geprüft werden. Eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens in unsere Gemeinde hinein durch eine vermehrte Anzahl von Pendlern muss weitestgehend vermieden werden.
  • Wir wollen in konstruktive Gespräche mit dem MVV gehen, um eine transparentere und gerechtere Preispolitik zu erwirken. Das Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln muss besser gefördert werden.
  • Wir wollen aktiv die Planung einer S-Bahn Linie vorantreiben, die von Westen nach Osten führt und nicht durch das Nadelöhr Stammstrecke geführt wird. Die S-Bahn Nutzung des Eisenbahn Nordrings muss endlich vorangetrieben werden. Eine Anbindung des Nordrings an Karlsfeld ist dringend notwendig.
  • Im Zuge durch Verbesserungen im S-Bahn-Netz wird eine höhere Auslastung erwartet. Die Taktung muss dementsprechend angepasst werden.
  • Um die Akzeptanz des innerörtlichen Busverkehrs zu erhöhen, möchten wir in Gesprächen mit der MVV Möglichkeiten erörtern, elektronische Anzeigen zu installieren. Die Fahrgäste können sich so detailliert und komfortabel über die Zeit bis zur nächsten Abfahrt informieren.
Förderung des Fahrradverkehrs
  • Wir stellen uns gegen die Politik des reinen Straßenbaus und fördern den Ausbau von Radwegen. Dieses Radwegenetz soll ein Vorankommen innerhalb unserer Gemeinde schnell, einfach und gefahrlos ermöglichen.
  • Wann immer möglich sollen eigenständige Radwege geplant werden. Auf eine gemeinsame Nutzung von Autos bzw. Fußgängern und Radfahrern soll verzichtet werden.
  • Diese Radwege müssen großzügig geplant werden.
  • Sofern eigenständige Radwege nicht möglich sind, sollen eigenständige Spuren für Radfahrer auf Bürgersteigen bzw. Straßen klar und deutlich (bspw. farbige Markierung) eingezeichnet werden. Eine gemeinsame Nutzung ohne klare Abgrenzung halten wir für nicht sinnvoll.
  • Verblasste Markierungen von Radwegen müssen umgehend erneuert werden.
  • Gleichzeitig wollen wir zusammen mit dem Landkreis Dachau, den Nachbar-Landkreisen und der Stadt München die Planung und den Bau von Radschnellwegen vorantreiben. Wichtige strategische Punkte sowie Arbeitgeber sollen so schnell, gefahrenlos und bequem erreicht werden können.
  • Neue geplante Abstellflächen für Fahrräder sollen in Karlsfeld überdacht werden. Bereits bestehende Abstellflächen für Räder sollen nachträglich überdacht werden.
  • Am S-Bahnhof sollen überwachte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder errichtet werden. Momentan ist ein sicheres Abstellen von Rädern nur schwer möglich. Öffentliche Ladestationen für E-Bikes halten wir für sinnvoll.
  • Am S-Bahn Ausgang Nord-Ost sollten überdachte Fahrradständer installiert werden. Gespräche sollten gesucht werden, um die offenen Grundstücksfragen für eine Installation der Ständer zu klären.
  • In Tempo 30-Bereichen soll ein durchgehendes Netz von Fahrradstraßen installiert werden. Hierdurch versprechen wir uns eine Aufwertung der Sicherheit der Radfahrer.
  • Wir unterstützen testweise die Errichtung eines hochwertigen Leihfahrräder Systems in Karlsfeld.
Förderung des emmissionsarmen Antriebs
  • Am Pendlerparkplatz am S-Bahnhof sollen priorisierte Parkplätze inklusive Ladestationen für E-Autos entstehen. Der Strom muss aus alternativen Energiequellen kommen.
  • Autos des Gemeindeeigenen Fuhrparks sollen nach und nach auf emmissionslose Antriebe umgestellt werden.
  • Für Innerstädtischen Busverkehr sollen emmissionsarme Antriebe eingesetzt werden (mindestens Hybrid)
Verkehrssicherheit / Abgasminimierung
  • Wir planen die Einführung von Tempo 30 Zonen in ganz Karlsfeld (außer Münchner Straße und Bajuwarenstraße). Insbesondere die Allacher Straße sollte hierbei einbezogen werden. Die Sicherheit – insbesondere bei der Kinderbetreuungseinrichtung Wiesenkinder – wird hierdurch gestärkt.
  • Die Einrichtung von verkehrsberuhigten Zonen (Spielstraßen) vor Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen soll geprüft werden.
  • Mit Hilfe einer Blockabfertigung soll der tägliche Stau vor die Tore Karlsfelds verlegt werden. Durch eine intelligente Ampelschaltung kann so eine Grüne Welle durch Karlsfeld erreicht werden.
  • Wir fördern die Installation von Carsharing Stationen. Hierdurch werden Karlsfelder Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzt, evtl. auf das eigene Auto zu verzichten.
  • Bei kommenden Neubauprojekten sollen (großteils) Autofreie Stadteile geprüft werden. Erfahrungen gibt es bereits in München (beispielsweise Messestadt Riem). Insbesondere in Kombination mit Carsharing Stationen ergeben sich Synergien.
  • Zumindest in Stoßzeiten sollten die Ampeln zur Überquerung der Münchner Str. beim Gesundheitszentrum und beim Rewe für die Fußgänger geschaltet sein.
Parkraummanagement
  • Die Überwachung spezieller Parkverbotszonen muss intensiviert werden. Beispiele hierfür sind der Parkplatz des Schwimmbades, welches am Wochenende durchgehend von Transportern verschiedener Firmen blockiert wird. Ein weiteres Beispiel ist die Zone des absoluten Park-. und Halteverbotes am Bruno-Danzer-Platz. Falschparker sorgen hier für eine schlechte Sicht, beengte Verhältnisse und dadurch für eine erhöhte Gefährdung besonders für Kinder.
Flughafen
  • Wir lehnen einen Bau der 3. Start- und Landebahn am Flughafen Franz Josef Strauß ab

[1] Messbericht Luftschadstoffmessung in Karlsfeld; Bayerisches Landesamt für Umwelt; Juli 2014