Bericht: Klimaschutzworkshop der Gemeinde

Am Montag, 10.10.2022 folgten mehrere Mitglieder der Grünen sowie die Gemeinderät*innen und einige Vorstandsmitglieder der Einladung der Karlsfelder Klimaschutz-Managerin, Franziska Reitzenstein zum 1. Klimaschutz-Workshop.

Der Klimaschutz-Workshop, zu dem alle Karlsfelder Bürger*innen eingeladen waren, fand im großen Saal des Bürgerhauses statt. Nach der Begrüßung durch den Karlsfelder Bürgermeister Stefan Kolbe erfolgte eine kurze fachliche Einleitung und Einordnung dieser Maßnahme der Bürger-Beteiligung durch die Klimaschutz-Managerin und eine sehr fachlich-informative Kurzpräsentation von Miranda Thiele vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) aus Rosenheim. Sie verdeutlichte den Teilnehmern noch einmal den Handlungsdruck. Der CO2-Ausstoß sei nach wie vor bedrohlich hoch und ein „weiter so“ gefährlich für Mensch und Natur weltweit.

Nachdem bereits ein Ideen-Workshop mit den Gemeinde-Mitarbeiter*innen stattgefunden hat, waren nun an diesem Abend die Bürger*innen gefragt: An 4 Pinnwänden zu den Themen „Energie“, „Mobilität“, „Beratung, Bildung und Teilhabe“ sowie „klimagerechte Gemeindeentwicklung“ tauschten sich die etwa 35 anwesenden Bürger*innen (von 13 – 81 Jahren) in zufällig zusammengewürfelten Kleingruppen zu den jeweiligen Themen aus, brachten Ideen und Wünsche ein oder entwickelten gemeinsam neue Ideen.

Am Ende der Veranstaltung präsentieren die 4 Moderatoren, darunter unser Klimaschutz-Referent Michael Fritsch, kurz die wesentlichen Ergebnisse Ihrer Themen-Tafeln und die Bürger*innen konnten mit 5 Klebepunkten die für sie wichtigsten / besten Ideen noch einmal priorisieren.

Der Klimaschutzmanager betonte u.a. einen Vorschlag, dass die Mitarbeiter*innen der Gemeinde in Zukunft aktiv bei Verwaltungsvorgängen ihren Einfluß für mehr Klimaschutz geltend machen sollten. Wenn also ein Gewerbe angemeldet würde auch eine Frage zu stellen wie „Möchten Sie mit unserer Klimaschutzmanagerin einmal über klimaschonende Weichenstellungen sprechen“. Bei Bauanträgen könnte aktiv auf Energiesprechstunden und Fördermöglichkeiten hingewiesen werden. Neben diesem Vorschlag wurde bei ihm seitens der Anwesenden sehr stark eine generelle Verkehrsminderung und die Verlagerung des PKW Kurzstreckenverkehrs auf einen (optimierten) öffentlichen Nahverkehr eingefordert.

Das Schöne an dieser Veranstaltung war, dass Alt und Jung miteinander ins Gespräch kamen, es einmal nicht um eine Machbarkeit oder die Kosten ging, die Parteizugehörigkeit in den Hintergrund rückte und die Dringlichkeit und der Wille zum Handelns sichtbar wurde.

Wer an dem Abend nicht dabei war, hat bis 31.10. noch die Möglichkeit, sich mit konkreten Ideen zum Klimaschutz- und CO2-Einsparungen auf der digitalen Ideenkarte der Gemeinde Karlsfeld zu beteiligen. Ihr findet sie auf den Seiten der Gemeinde Karlsfeld unter https://www.karlsfeld.de/ideenkarte-fuer-den-klimaschutz?suche=

Frau Reitzenstein wird die Vorschläge der Bürger*innen in das integrierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde mit aufnehmen. Viele der Vorschläge sind aus unserer Sicht schnell und einfach umzusetzen – als Vorstand und Gemeinderat werden wir hier definitiv „dranbleiben“!

Zum Hintergrund dieser Veranstaltung: Die Bundesregierung Deutschlands hat sich in Hinblick auf die Klimaneutralität ehrgeizige Ziele gesetzt: bis 2030 soll in Deutschland 65% weniger CO2 produziert werden, um anschließend im Jahr 2045 klimaneutral zu werden.

Auch Karlsfeld setzt ein Zeichen für das Klima und verankert durch ein neues Klimaschutzmanagement das Thema Klimaschutz dauerhaft in der Gemeinde. Zum 01.09.2021 wurde die Stelle einer Klimaschutzmanagerin neu geschaffen und besetzt. Im Fokus steht dabei die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für Karlsfeld im Zeitraum von September 2021 bis August 2023.

Weitere Infos findet Ihr unter https://www.karlsfeld.de/integriertes-klimaschutzkonzept

Heidi Pongratz-Aschauer, Sprecherin der Grünen in Karlsfeld
mit Ergänzungen von Michael Fritsch, Fraktionssprecher und Klimaschutzreferent im Gemeinderat