Das bereits beschlossene neue Gewerbegebiet an der Schleißheimer Straße nachhaltig zu gestalten, ist das Anliegen eines gemeinsamen Antrags von B90/DIE GRÜNEN und dem Bündnis für Karlsfeld. Ein zu entwickelnder Kriterienkatalog soll dem Planungsbüro als verpflichtende Grundlage für seine Planungen dienen.
In der Vergangenheit sind in Karlsfeld Bauprojekte schon öfter mit großem Anspruch gestartet, um dann unsanft zu landen. Im Fall des Gewerbegebiets zeichnet sich nach dem Beschluss zur Übernahme der Topos-Planung als Grundlage Ähnliches ab, denn die Planung ist, bis auf Absichtserklärungen bezüglich kleiner Parzellen und grüner Räume dazwischen, ziemlich unverbindlich. Das bestreitet auch die Verwaltung nicht.
Um dafür zu sorgen, dass ökonomische, soziale und ökologische Gesichtspunkte auf dem Weg zu einem erfolgreichen Gewerbegebiet berücksichtigt werden, braucht es klare Kriterien. Diese Kriterien soll der Gemeinderat nach dem Willen der GRÜNEN und des Bündnisses aufstellen. Alle Maßnahmen von der Gestaltung bis zur Vergabe der Grundstücke sollen sich anschließend an diesen Kriterien orientieren.
Dieser Ansatz ist wissenschaftlich erforscht und erfolgsversprechend, wie das dem Antrag beigefügte Dokument belegt.
Der Klimaschutzreferent und Fraktionssprecher der GRÜNEN im Gemeinderat dazu: „Das Gewerbegebiet an dieser Stelle zu verhindern, war uns nicht mehr möglich, weil es bereits vor mehreren Jahren mit den Stimmen der CSU-Mehrheit plus FW und der SPD im Gemeinderat beschlossen wurde. So bleibt heute ein Gestaltungsauftrag. Dabei kommt es neben ökologischen Aspekten auch darauf an, ein ökonomisches Ökosystem zu schaffen. Also Unternehmen anzusiedeln, die durch eine Wertschöpfungskette miteinander verbunden sind. Das reduziert die Transportwege, erhöht die Produktivität und steigert die Ertragskraft der Betriebe. Damit führt dieser erhebliche Eingriff in die letzten Grünflächen Karlsfelds zumindest zu mehr Gewerbe(steuer).“
Vollständiger Antragstext
Wissenschaftliche Betrachtung
Update: Nach Aussage der Gemeinde soll der Antrag im Januar 2021 behandelt werden.
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